Velden – Über 150 Menschen mit und ohne Behinderung leben und arbeiten in der Lebensgemeinschaft e.V. Münzinghof in Velden. Mit ihren familiären Wohneinheiten und vielfältigen Werk- sowie Arbeitsstätten bietet die Dorfgemeinschaft nicht nur ein gelungenes Beispiel für die Inklusion, sondern auch ein breites Angebot an regional und sogar international gefragten Produkten. Über das Zusammenleben und die Arbeit auf dem Münzinghof machte sich die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler bei einem Besuch – nicht ihr erster in der Einrichtung – ein Bild. Begleitet wurde sie von Christa Begert vom CSU Ortsverband Velden.
Wer auf den Münzinghof kommt, vermutet zunächst keine inklusive Einrichtung hinter den Mauern der Fachwerkhäuser. Dort leben die Bewohnerinnen und Bewohner in eingespielten Hausgemeinschaften. Der Dorfcharakter ist gewollt. „Wir verstehen unseren Münzinghof nicht als Heim, sondern Lebensort und Heimat“, so Geschäftsführer Michael Taubmann bei einem Rundgang mit Mortler.
Zum Herzstück des Münzinghofs gehören neben der Landwirtschaft auch die Werkstätten für Holz- und Metallverarbeitung und die Gärtnerei. „Unsere rund 80 externen und internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen unterschiedlichste Produkte her – vom regional bekannten Käse und anderen Lebensmitteln in demeter Qualität über Holztafeln für Wanderwege und Fluchttreppen aus Metall bis hin zur Triangel, die sogar beim Symphonieorchester Tokyo zum Einsatz kommt. Ein Großteil der Produkte geht aber in ausgewählte Läden der Region“, so Taubmann. Für die Verpflegung der Bewohnerinnen und Bewohner sorgen die Bäckerei, Metzgerei, Gärtnerei und Käserei.
Darüber hinaus bildet der Münzinghof im Bereich Landwirtschaft, in der Gärtnerei, in der Bäckerei, der Schreinerei, der Metallwerkstatt und in der Heilerziehungspflege aus. Laut Taubmann können die Lehrstellen meistens gut besetzt werden. In diesem Jahr fehle aber noch eine junge Frau oder ein junger Mann als Lehrling für die Landwirtschaft. Dabei bewirtschaftet die Einrichtung rund 100 Hektar Land.
Mortler zeigte sich beeindruckt vom breiten Angebot und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Ich sehe hier hochmotivierte Menschen, die jeden Tag ihr Bestes geben. Wenn vom Münzinghof regelmäßig die Innungsbesten bei der Gesellenfreisprechung kommen, spricht das für die inklusive Einrichtung. Behinderte und nicht behinderte Menschen arbeiten hier selbstverständlich zusammen. Hier wird Inklusion seit Jahrzehnten vorbildlich gelebt“, betonte Mortler.