Handel, Verbraucher, Umwelt- und Naturschützer haben unterschiedliche Erwartungen an die Landwirtschaft. Einerseits soll sie qualitativ hochwertige Lebensmittel zu günstigen Preisen produzieren, andererseits soll sie ständig höhere Standards im Umwelt- und Tierschutz erfüllen. Die daraus entstehenden Zielkonflikte erörterten Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Verbänden, Medien und der Kirche beim Kongress „Landwirtschaft im Brennpunkt – Wohin geht der Weg?“ der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag.
Gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, dem Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Heinrich Bottermann, der Leiterin Landwirtschaft und Landnutzungswandel beim WWF Deutschland, Martina Fleckenstein und Prof. Dr. Peter Kunzmann von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover diskutierte ich beim 1. Podium über Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.
Einen landwirtschaftlichen Betrieb guten Gewissens an die nächste Generation weitergeben zu können ist leider in der heutigen Zeit nicht einfach. Letztlich muss ich mir auch die Frage stellen, ob ich selbst an die Zukunft glauben kann. Hierfür ist Verlässlichkeit ein wichtiger Faktor. Daraus ergibt sich schon fast automatisch die Nachhaltigkeit in der Betriebsführung.
Aus diesem Grund muss auch die Politik für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen. Es kann nicht sein, dass ein Landwirt heute einen Stall tierschutzgerecht baut, der in fünf Jahren schon nicht mehr den Normen entspricht. In einer Koalition ist es jedoch nicht leicht, eine Politik der Verlässlichkeit umzusetzen. Vielmehr läuft es mit Blick auf die Forderungen unseres Partners oft auf Schadensbegrenzung hinaus. Fakt ist: Das Dreieck aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem muss auch bei der Agrarpolitik in Einklang stehen. Darüber sollte unser Koalitionspartner des öfteren nachdenken.