Bereits heute werden 2,8 Millionen Menschen gepflegt. 2030 werden es dreieinhalb Millionen sein. Das Thema Pflege bewegt uns nicht nur im politischen Berlin. Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen müssen wir uns auch vor Ort damit auseinandersetzen. Deshalb lud ich den Bundestagsabgeordneten und Pflegeexperten Erich Irlstorfer in meinen Wahlkreis ein. Gemeinsam besuchten wir den Seniorenhof Lämmerzahlstift in Neunkirchen am Sand, um uns über die Einrichtung und aktuelle Herausforderungen aus der pflegerischen Praxis zu informieren.
Bei einem Rundgang mit der Leiterin des Lämmerzahlstifts Petra Schuller erfuhren wir, dass der Seniorenhof fast 100 Wohnungen für die ambulante Pflege und 40 stationäre Pflegeplätze anbietet. Jürgen Zenker, Abteilungsdirektor bei der Diakonie Neuendettelsau, die das Lämmerzahlstift betreibt, hält den zunehmenden Fokus auf die ambulante Pflege grundsätzlich für positiv. Er rief die Politik dennoch dazu auf, die stationäre Pflege nicht zu vergessen. Ein weiteres Thema des Besuchstermins war die Seelsorge. Irlstorfer forderte in diesem Zusammenhang eine einheitliche Linie für die Sterbe- und die Angehörigenbetreuung.
Abschließend sprachen wir mit der Heimleitung über das neue Gesetz zur Reform der Pflegeberufe. Damit steigern wir die Attraktivität der Pflegeberufe und sichern so für die Zukunft eine gute Pflege in Deutschland. Weil die Pflegeausbildung künftig zunächst zentralistisch gestaltet wird, äußerte Schuller seine Bedenken, dass sich mehr Auszubildende zum Beispiel für die Kinderpflege anstatt für die Heimpflege entscheiden könnten. Das müssen wir natürlich sehr ernst nehmen und insbesondere auch die stationäre Pflege weiter stärken. Wir bleiben dran!