Drogenbeauftragte: „Kinder vor Passivrauchen schützen“
Im Rahmen ihrer Kampagne „rauchfrei unterwegs“ besuchte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler die Stadt Apotheke in Lauf a. d. Pegnitz im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land. Die Stadt Apotheke zählt mit vielen weiteren Apotheken in ganz Deutschland und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zu den zahlreichen Unterstützern der Aktion.
Mit ihrer 2016 gestarteten Kampagne will Mortler über die Gefahren für Kinder durch passives Rauchen im Auto informieren. „Immer noch wird von vielen Raucherinnen und Rauchern unterschätzt, wie gefährlich Passivrauchen für die Gesundheit vor allem von Kindern und Jugendlichen ist. Sie können dem giftigen Tabakrauch in geschlossenen Räumen wie dem Auto nicht entkommen“, erklärte Mortler. Sie freue sich über die vielen Partner im gesamten Bundesgebiet, die sich inzwischen an „rauchfrei unterwegs“ beteiligen.
Mit an Bord ist auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). So nahmen Dr. Karl-Josef Eßer, Generalsekretär DGKJ, und Prof. Berthold Koletzko, Leiter der Abteilung Stoffwechsel- und Ernährungsmedizin, Dr. von Haunersches Kinderspital in München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit, am Besuchstermin in Lauf teil. Gemeinsam mit Mortler übergaben die beiden Ärzte die aktuellen Informationsmaterialien an die Inhaberin der Stadt Apotheke, Stefanie Herrmann. „Als Apotheke fühlen wir uns der Gesundheit verpflichtet. Deshalb machen wir bei der Aufklärungsaktion ‚rauchfrei unterwegs‘ mit. Kinder sollen in einem gesunden, sicheren Umfeld groß werden können. Dazu gehört, sie vor gesundheitlichen Schäden durch Passivrauchen zu schützen“, sagte Herrmann.
Durch viele wissenschaftliche Studien sei laut Eßer ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Passivrauchbelastung von Kindern und bestimmten Erkrankungen belegt: „Bei Kindern, die durch den Zigarettenkonsum von Erwachsenen ‚mitrauchen‘, treten zum Beispiel häufiger schwerwiegende Atemwegsprobleme auf. Auch das Allgemeinempfinden kann erheblich leiden“, so der langjährige Chef einer Kinderklinik.
Dies bestätigte der Kinderarzt und Stoffwechselmediziner Koletzko: „Weil Kinder schneller atmen, nehmen sie mehr Giftstoffe auf als Erwachsene. Das gilt ebenso für Zigarettenrauch. Zudem reagieren sie besonders empfindlich darauf, weil sie die Schadstoffe nicht so leicht abbauen können.“
Mortler betonte abschließend, weiterhin alle Register ziehen zu wollen, um vor den gesundheitlichen Konsequenzen des Passivrauchens zu warnen: „Jedes Jahr sterben in Deutschland allein durch das Passivrauchen 3000 Menschen. Unsere Kampagne ‚rauchfrei unterwegs‘ ist nur ein Ansatz, um das zu verhindern. Wir müssen auch in Zukunft auf Information und Prävention setzen.“
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.drogenbeauftragte.de/themen/praevention-und-behandlung/rauchfrei-unterwegs.html