Nur in Bayern, Rheinland-Pfalz und zum Teil in Thüringen gibt es sie noch: Die Feldgeschworenen oder Siebener. Seit Jahrhunderten wachen sie ehrenamtlich über die Einhaltung von Grundstücksgrenzen – heute in Zusammenarbeit mit den heimischen Vermessungsämtern. Die Feldgeschworenenvereinigung Schwabach-Roth-Hilpoltstein vertritt seit nunmehr 90 Jahren die Interessen der Siebener. In Eysölden beging die Vereinigung ihr rundes Jubiläum. In meiner Festrede gratulierte ich den Mitgliedern herzlich und hob ihre wichtige Tätigkeit als Hüter der Grenzen hervor.
Wie wertvoll die alte Tradition des Feldgeschworenenwesens ist, zeigt der Eintrag als bundesweites immaterielles UNESCO Welterbe 2016. Ausgerechnet eine weibliche Feldgeschworene, Jutta Massl aus Großhabersdorf bei Fürth, setzte sich dafür ein, dass die noch immer männerdominierte Zunft gewürdigt wird. Eine lange Tradition hat mittlerweile auch die Feldgeschworenenvereinigung Schwabach-Roth-Hilpoltstein. 1928 gegründet, ging sie in den Jahren der NS-Machtergreifung, des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges zunächst durch schwierige Zeiten. Es fehlten Mitglieder, Geld und auch die Anerkennung ihrer Arbeit. Durch fleißige Öffentlichkeitsarbeit wuchs die Vereinigung in den Nachkriegsjahren bis heute wieder zu einer stattlichen Gemeinschaft von fast 700 Mitgliedern.